ICANN Schwerpunkte 2019

https://atlarge.icann.org/ralos/euralo

Mehr zu meiner Arbeit dort:

https://community.icann.org/download/attachments/93128097/EURALO%20Annual%20Report%202017%20-%202018.pdf?version=1&modificationDate=1540375111000&api=v2

Balancing privacy and security  

Freedom of expression, DNS, AI and fake news

Summary:

  • Forever more forums are discussing technical tools to combat fake news, including the use of algorithms, AI and DNS based solutions. With Europe leading the way on deploying automated means for fighting online propaganda and introducing service providers liability for “fake news” the debate on limits of hate speech online has taken a new turn. The EURALO community might want to make its voice heard in this unfolding debate.

Why should European users care?

The results of these ongoing discussions will directly impact European business and internet use. EURALO members should be made aware of the possible consequences of using AI to fight fake news online. This will help them make informed political decisions as well as feasible choices on updating their company policies.

Mehr als Netflix und Amazon Prime

Am Sonntag ist das zweite TV-Series-Festival in Berlin zu Ende gegangen. Nach wie vor dominieren Produktionen aus England oder Importe aus den USA, doch andere europäische Player wie Deutschland sind auch im Kommen – vor alle, über große europäische Koproduktionen.

Ein Bespiel für eine solche komplexe Zusammenarbeit ist die TV-Adaption des deutschen Spielfilmklassikers DAS BOOT. Zu den beteiligten Unternehmen – es gab hierzu auch ein Panel am Donnerstagvormittag auf dem Festival – zählen u.a. Sky, Bavaria Fiction und Sonar Entertainment. Das große Vorbild in Sachen deutsche SKY-Eigenproduktionen heißt hier natürlich „Babylon Berlin“, das im Herbst endlich die deutschen Free-TV-Haushalte erreichen wird. Auch die internationalen Streaming-Platzhirsche Netflix (125 Millionen Abonnenten weltweit) und Amazon Prime (über 100 Millionen Prime-Kunden) lassen längst in Deutschland, Frankreich oder Norwegen aufregende Fiction produzieren.

Doch es muss in Sachen Internationale Serien nicht immer nur auf Amazon, Netflix oder auch Sky und HBO geschaut werden. Zwei andere Plattformen rückten auf dem TV-Serien-Festival in den Mittelpunkt – und das war sehr spannend und lieferte einen anderen Blick auf den Serienmarkt, verbunden mit der Hoffnung, dass noch mehr Player das Seriengeschäft beleben können als die üblichen Onlineriesen.

Zum einen die Deutsche Telekom, die mit ihrer Entertain-Plattform inzwischen neben exklusiven Sport-Rechten (3. Liga-Fußball, Eishockey, Basketball) und Konzerten auch exklusive Serien im Portfolio hat. Dabei kooperiert sie mit einem sehr interessanten internationalen Player: HULU, der Nummer 3 in Sachen Streaming-Plattformen in den USA. Hinter Hulu steckt die „alte“ Hollywood-Riege mit ihren Networks (Disney, Fox, Warner, Universal), die versucht, an den neuen Machtverhältnissen im Film- und Fernsehbereichen mit einem eigenen Streaming-Angebot zu rütteln.

Dabei ist HULU in Kooperation mit MGM mit „The Handmaid´s Tale“ ein vielfach ausgezeichneter (u.a. mehrere Golden Globes und Emmys) Serienhit gelungen. Bereits die erste Staffel konnte sich die Telekom exklusiv für den deutschen Markt sichern und auch die zweite Staffel wird demnächst auf Entertain zu sein. Die erste neue Folge lief am Freitag als Deutschlandpremiere in Berlin und lieferte so etwas wie den „Ritterschlag“ für das noch recht junge neue Festival: „The Handmaid´s Tale“ ist in jeder Hinsicht (SchauspielerInnen, Kameraführung, Ausstattung, Effekte…) so furios, dass es sich in der mehr als unübersichtlich gewordenen internationalen Serienlandschaft um eine „echte Perle“ handelt.

Der zweite interessante Player aus Deutschland, der in Berlin am Wochenende beim Series-Festival in den Vordergrund rückte, ist RTL-Crime – gegen zusätzliches Entgelt empfangbar über SKY oder Unitymedia. Auch RTL-Crime hat zumindest eine echte „Serienperle“ in Deutschland im Angebot, die das Serien-Festival bereits am Donnerstag vorab zeigen durfte:

„The City & the City“ basiert auf dem gleichnamigen Roman (dt: „Die Stadt und die Stadt“) von China Miéville und erzählt die Geschichte einer Stadt, die in zwei völlig unterschiedliche Parallelwelten aufgeteilt ist und die Bewohner zwingt, die jeweils andere Stadt nicht wahrzunehmen. Bei Verstößen drohen heftigste Strafen. Bei RTL Crime läuft ‚The City & the City‘ voraussichtlich im Herbst 2018 erstmals im deutschen Fernsehen. Wir dürfen uns darauf freuen.

Zwischen Klopapier und Datenmüll

Schon seit längerem kooperieren die öffentlich-rechtlichen Anstalten mit globalen Streamingriesen wie Netflix und Amazon im Serienbereich oder bei Lizenzgeschäften. Nun aber hat das ZDF noch „einen Drauf gesetzt“: Ab sofort gibt es kostenpflichtige Exklusivangebote bei „Amazon Prime“.

ZDF-Intendant Thomas Bellut hatte es in einem DPA-Gespräch über Netflix und Co. Anfang des Jahres schon mehr als angedeutet: „Wir sind …grundsätzlich offen für Kooperationen.“ Und diese Art von Kooperationen, nicht nur vom ZDF, sondern auch von der ARD, sind an sich nichts Neues. So verbündete sich die ARD schon vor einiger Zeit mit SKY, um die 40 Millionen Euro teure Produktion „Babylon Berlin“ zu stemmen. Obwohl die aufwendige Verfilmung neben happigen Gebührenmitteln hohe Summen aus verschiedenen Töpfen der Filmförderung bekam, ist der Preis für diese Zusammenarbeit für ARD und Steuerzahler_in groß: Denn die ARD darf trotz Mitfinanzierung aus der Hauhaltsabgabe die Serie erst mit einem Jahr Verspätung ausstrahlen. Weniger spektakulär bislang die Bilanz in Mainz: Das ZDF koproduziert mit Netflix im Serienbereich („Das Parfüm“) und strahlt Netflix-Produktionen auf dem KIKA oder auch auf ZDF-Neo aus.

Grundsätzlich ist die Strategie von ARD und ZDF, ihre Inhalte auf allen gängigen Verbreitungswegen zur Verfügung zu stellen, vollkommen okay. Auch ist es in Ordnung, wenn unabhängige Produzenten Rechte halten, Filme oder Serien nach einer kostenfreien Mediathekenphase auch kostenpflichtig anzubieten. So wie bei „Kudamm 56“. Die Serie ist aktuell gegen Entgelt u.a. bei Amazon-VOD, iTunes, Netflix und Google Play verfügbar.

Komplizierter wird es im Falle von Amazons Premiumangebot, PRIME. „Prime“ ist für viele Kunden mittlerweile der entscheidende Grund, den Onlineriesen als Bezugsquelle Nummer eins für Artikel aller Art zu nutzen. Denn scheinbar ohne jegliche Auflagen oder Kartellgrenzen baut Amazon sein „Prime-Angebot“ tatkräftig aus, vor allem mit eigenen Filmen und Serien, aber auch mit einem Portfolio an exklusiven Fernsehangeboten oder Sportrechten. Die „Prime-Mitgliedschaft“ kostet momentan rund 70 Euro im Jahresabo; für Studierende gibt es sogar ein äußerst lukratives Studenten-Abo, das noch wesentlich günstiger ist.

Doch warum rüstet Amazon seine E-Commerce-Plattform dermaßen mit Entertainment-Inhalten auf? Nun, nicht mal die Strategen des Versandhändlers selbst machen einen Hehl daraus: Sie wollen so mehr Artikel verkaufen – WC-Papier, Babywindeln oder Türklemmen. Egal was, Hauptsache, der Profit stimmt.

Mittlerweile sind – teilweise gegen Aufpreis – in der PRIME-Mitgliedschaft so viele Vorteile enthalten, dass die folgende Aufzählung alles andere als vollständig sein kann:

–       Tausende von Serien und Filmen On-Demand, darunter auch „Amazon-Originals“

–       Eine Musikflatrate

–       Zahlreiche kostenfreie Games und Apps

–       Eine E-Book-Flatrate

–       Unbegrenzt Fotos in der Amazon-Cloud

–       Die Fußballbundesliga als Audiostream oder über den Eurosport-Player

–       Lebensmittel vor die Tür in einigen Metropolen

–       Versandkostenfreier Versand

–       Spezielle Preisaktionen und Rabatte

–       Lieferungen am selben Tag oder sogar in wenigen Stunden

–       Ein eigenes Fernsehangebot mit zahlreichen Sendern, u.a. von Discovery Channel und dem ZDF („Amazon Channels“)

Die Funktionsweise von „Amazon Channels“ ist schnell beschrieben: Anstatt ausschließlich auf eigene und fremde On-Demand-Inhalte zu setzen, positioniert sich Amazon über sein kostenpflichtiges „Prime-Paket“ auch als neue Fernsehplattform. Neben zahlreichen Doku-Kanälen, wie dem „Discovery-Channel“, gibt es u.a. mit Robert Redford´s „Sundance“ den vermutlich besten Arthouse-Channel weltweit, sowie Nischenangebote im Horror- oder Sportbereich. Zu letzterem zählt der „Eurosport-Player“, über den man gegen einen Aufpreis auch Spiele der Fußball-Bundesliga verfolgen kann.

Das ZDF ist in diesem Sammelsurium mit seinen für rund 3 Euro im Monat über Amazon-Channels dazu buchbaren Sendern „ZDF-Krimi“ (mit „Derrick“ und Co.) sowie „ZDF-Herzblut“ (u.a. „Das Traumschiff“) natürlich nur eine winzige Note am Rande, aber das macht die Sache gerade so schlimm: Für ein paar Euro mehr ordnet sich das ZDF freiwillig in diese Kommerzlandschaft irgendwo zwischen WC-Papier, Datensammelei und Robert Redford ein.

Gerade für die momentan laufenden Verhandlungen von ARD und ZDF mit den Bundesländern zur Strukturoptimierung und Einsparpotentialen hat sich das ZDF – das sich in diesem Verfahren doch eigentlich so vorbildlich gegen Programmeingriffe wehrt – mit dem „Amazon-Deal“ einen „Bärendienst“ erwiesen.

Genauso wie viele andere, eigentlich publizistisch wichtige Angebote, werden scheinbar auch die Öffentlich-Rechtlichen im Dickicht der Giganten vom Schlage Amazons verschwinden. Der Anfang ist gemacht…

 

Ausschreibung NEW THINKING LAB

newthinking startet erstmals eine Lab-Ausschreibung, um Ideen und Projekte rund um die Digitalisierung zu fördern.

Der newthinking LAB kann als Entwicklungsmotor für Innovation, Projekte und Ideen verstanden werden. Der offene Charakter des LABs bietet kreativen Menschen eine Chance Ideen umzusetzen und fördert den Austausch in der Community / digitalen Gesellschaft.

Ein bis zwei Mal im Jahr schreibt newthinking communications GmbH einen Wettbewerb (CfP) aus. Creatives, Querdenker, Visionäre, Jung und Alt haben die Möglichkeit sich mit ihren Ideen und dazu passenden Projekten in das außergewöhnliche Netzwerk von newthinking communications GmbH einzubringen und ein Teil davon zu werden.

Weitere Infos findest Du hier, direkt zur Bewerbung hier.

Manteltarifvertrag der Film- und Fernsehschaffenden wird neu verhandelt

Manteltarifvertrag wird neu verhandelt

Ver.di befindet sich zusammen mit dem Bundes­verband Schauspiel (BFFS) momentan in Neuverhandlungen mit der Produzentenallianz über den seit März 2016 geltenden Tarifvertrag für die auf Produktionsdauer beschäftigten Film- und Fernsehschaffenden (TV FFS), der auch für unsere Berufsgruppen von hoher Relevanz ist.

Der bestehende Tarifvertrag legt Mindestgagen fest, die das Minimum darstellen, aber selbstverständlich nach oben offen sind. Er gilt für alle Film- und Fernsehschaffenden, die im Geltungsbereich dieses Tarifvertrages mit der Herstellung von Filmen unmittelbar abhängig beschäftigt werden. Das sind insbesondere Tätigkeiten in den Gewerken Regie, Produktion, Ausstattung/Szenenbild, Kamera, Darstellende Künstler/-innen, Bildmontage/ Filmeditor, Ton, aber auch VFX, Beleuchtung/ Kamerabühne, Masken- und Kostümbild sowie Assistenten/tinnen vorgenannter Sparten.

Neu in die Gagentabelle aufgenommen wurden 2016 die Berufsbilder Herstellungsleitung, Materialassistenz, Assistenz der Filmgeschäftsführung und Datawrangler bei HD-Produktionen. Nie zustande gekommen ist der angestrebte Tarifvertrag zu Volontariaten. Auch konnte keine Allgemeinverbindlichkeit– damit hätte der Tarifvertrag auch für alle bisher nicht tarifgebundenen Arbeitgeber und Arbeitnehmer innerhalb des sachlichen und räumlichen Geltungsbereichs automatisch Wirkung erzeugt – erreicht werden, da die Produzenten dies gegenüber dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales nicht durchsetzen konnten oder wollten.

Der TV FFS besteht aus zwei Kapitel: Einem Manteltarifvertrag mit einer Laufzeit bis Ende 2019. Er ermöglicht u.a. Arbeitszeiten am Set von maximal 13 Stunden. Die Zuschläge, mit denen Mehrarbeit vergütet wird, blieben gegenüber dem vorherigen Vertrag unverändert. Der ebenfalls mit diesem Paket abgeschlossene Gagentarifvertrag wurde nur für 21 Monate ge­schlossen und gilt noch bis zum 31. Dezember diesen Jahres. Die Wochengagen aller Gewerke der Gagentabelle stiegen 2016 um einheitlich 30 Euro pro Woche; zum 1.1.2017 erfolgte eine weitere lineare Erhöhung um 3 %.

Der TV FFS wurde nun von ver.di und BFFS zum 31. Dezember einseitig gekündigt. Kern­forderung des Tarifbündnisses ist der Wegfall der geltenden flexiblen Möglichkeit zur 13. Arbeitsstunde. Darüber hinaus werden pauschale Tariferhöhungen von 6 % bei einer einjährigen Laufzeit aufgerufen. Die Produzentenallianz hat diese Forderungen bereits als „völlig aus der Welt gegriffen“ zurückgewiesen. Zum Verhandlungsstart haben sich die hierzu in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossenen Be­­­rufs­­verbände BFS, BVK und VSK mit einem begleitenden Forderungskatalog („Mehr Gesundheit – Mehr Lebenszeit“) zu Wort gemeldet, um den Kernforderungen des Bündnisses aus ver.di und BFFS Nachdruck zu verleihen. Hinzu kommen der Ruf nach angemesseneren Urlaubsre­gelungen und einer verbesserten Altersversorge.

Die Produzentenallianz hat bislang lediglich angedeutet, dass sie sich eine sehr maßvolle Erhöhung des Tarifgefüges vorstellen kann – unter Beibehaltung der aus ihrer Sicht bereits sehr guten Vergütung für die 12. und 13. Stunde. Doch die Realität ist oftmals eine andere: Sogar die tarifliche Mindestgage wird häufig unterschritten, auch weil sich beauftragende Sender und Filmförderinstitutionen weigern, die Einhaltung des Tarifvertrages als verbindliche Grundvoraussetzung vorzuschreiben. Dies wird man jedoch auch nicht über die Tarifverhandlungen erreichen können.

Im Vordergrund der Tarifverhandlungen steht mit Sicherheit die Auseinandersetzung um die so genannte 13. Stunde und eine angemessene Erhöhung der einzelnen Tarife.

Der BVR wird über die ver.di-Tarif­kommissionen versuchen, Einfluss auf die Verhandlungen zu nehmen, einzelne Mitglieder von uns stellen sich dafür zur Verfügung.

Oliver Passek

Strukturreform bei ARD und ZDF kommt nur langsam voran

Strukturreform bei ARD und ZDF

kommt nur langsam voran

Zwar haben die Bundesländer vor einigen Wochen einen Prozess angestoßen, der die Strukturen des öffentlich-rechtlichen Rund­funks optimieren und zu beträchtlichen Kosteneinsparungen führen soll. Doch die ersten Reform- und Sparvorschläge kommen nicht etwa aus der Politik selbst – hier wird momentan eher mit unrealistischen und populistischen Ideen, wie der Zusammenlegung von ARD und ZDF oder der Bündelung sämtlicher Nachrichtenprogramme in einem Sender um sich geworfen – sondern von den Betroffenen selbst, den Anstalten also. Will man hier frühzeitig den Bock zum Gärtner machen? Es ist schon ungewöhnlich, dass die Politik denjenigen, den Sie zu regulieren gedenkt, bittet, dafür den ersten Aufschlag zu machen. Die Ministerpräsidenten haben sich auf Gedeih und Verderb der Devise verschrieben, den Rundfunkbeitrag, komme was wolle, stabil zu halten.

Alles Sparpaket, oder was?

Für die Beitragsperiode ab 2021 wurden die öffentlich-rechtlichen Anstalten von der Rundfunkkommission beauftragt, Sparvorschläge vorzulegen. Münden soll das gesamte Paket – nur ungenau verbunden und zeitlich entkoppelt mit den bereits erläuterten Veränderungen beim Telemedienauftrag – in einen weiteren, den 22. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, der Mitte/Ende 2018 (oder aufgrund der komplexen aber äußerst wichtigen Materie vielleicht auch erst 2019) verabschiedet wird. Während eine mögliche Senderfusion bei ARD und ZDF doch noch weit weg scheint, liegen bei den erwähnten Sparpaketen die ersten konkreten Maßnahmen auf dem Tisch.

Sparvorschläge von ARD und ZDF

Das ZDF schlägt den Ländern Einsparungen von insgesamt rund 270 Millionen Euro für die Zeit 2021 bis 2028 vor. Dabei geht es vornehmlich um Sparmaßnahmen bei Verwaltung und Technik sowie eine engere Zusammenarbeit mit der ARD, aber (noch?) nicht um das Programm selbst. Für dieses hatte die KEF für die laufende Gebührenperiode zusätzliche Mittel genehmigt. Ein erhöhter Produktionsaufwand, der vorwiegend in der Verwaltung stattfindende Stellenabbau, soll laut Sparpaket weitergehen. So sollen beim ZDF bis 2020 rund 560 Stellen abgebaut werden. Ob das ausreicht, die sich erhöhenden Pensionslasten zu kompensieren, ist fraglich.

Bei der ARD klingen die Einsparpläne struk­turell ähnlich. Zu den Zielen gehört, Inhalte medienübergreifend zu recherchieren und auch zu produzieren. Crossmedial ist das neue Zauberwort, das allerorten aus den Anstalten klingt. Was jenseits der puren online-Distribution und der Kosteneinsparungen durch Doppelverwendung in Hörfunk und Fernsehen plus online gemeint ist, bleibt programmästhetisch noch im Dunkeln. Dank engerer Kooperationen der Länderanstalten will die ARD Abläufe in Verwaltung, Technik und Produktion weiter standardisieren.

In diesem Zusammenhang soll die in München ansässige Programmdirektion für Das Erste, die von allen Anstalten getragen wird, gestärkt werden. Es geht also um etwas mehr Zentralisierung bei der ansonsten föderal verfassten ARD. Weiteres Ziel ist der Aufbau eines crossmedialen Mediendatensystems und eines zentralen Service-Desks aller Landesrundfunkanstalten. Eine Vereinheitlichung der IT-Systeme und –Programme ist bei der ARD aber auch dringend notwendig. Insgesamt sind die meisten Reform-Projekte sehr IT-lastig und damit eher verwaltungstechnisch.

Das geschätzte Gesamteinsparvolumen bis 2028 liegt bei der ARD bei rund 951 Millionen Euro. Von diesen sollen gut 360 Millionen Euro auf geringere Programmverbreitungskosten durch die Digitalisierung fallen. Von den insgesamt 20 Kooperationsprojekten der ARD sind elf gemeinsam mit dem ZDF und 15 zusammen mit dem Deutschlandradio geplant.

Adé überprivilegierte Altersversorgung?

Zu den geplanten Einsparmaßnahmen zählt auch die Zusammenführung von bislang getrennten Strukturen der drei ARD-Versorgungskassen (Baden-Badener Pensionskasse, Pensionskasse Rundfunk, Versorgungskasse Radio Bremen) sowie der ZDF-Pensionskasse, um dadurch Synergieeffekte zu erschließen.

Hinzukommen sollen Entlastungen bei der betrieblichen Altersversorgung – immerhin in Höhe von etwa einer Milliarde Euro. Die ARD hatte sich mit ver.di, dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) und der Deutschen Orchestervereinigung im Juni dieses Jahres auf einen Tarifvertrag zur Neuordnung der betrieblichen Altersversorgung und zur Begrenzung der Rentendynamisierung geeinigt. In Kraft getreten ist der Tarifvertrag bisher nicht, da auch die Deutsche Welle in das Abkommen miteinbezogen werden soll, diese jedoch bislang noch keine Zustimmung signalisiert hat.

Die Einigung würde endlich eine Begrenzung der opulenten Steigerungsraten bei den Betriebsrenten einleiten. Die Pensionen würden nun stets einen Prozentpunkt geringer als die Gehaltssteigerung heraufgesetzt (bei allerdings zumeist sehr komfortablem Niveau). Einschneidender ist, dass für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sendeanstalten nicht mehr das letzte Einkommen vor dem Renteneintritt, sondern der Einkommensverlauf während der Dienstzeit maßgeblich sein wird. Letzteres ist ja nichts ungewöhnliches, werden so doch die meisten gesetzlichen Renten berechnet. Ob diese Maßnahmen, die nun langsam normale Berechnungsverhältnisse anstreben, ausrei­chen, bleibt fraglich. Zu hoch ist das noch immer in Milliarden-Höhe bestehende strukturelle Defizit in der Finanzierung der bereits in Pension befindlichen ex-Anstaltsinsassen.

Fazit

Neben dem grundlegenden Fragezeichen, ob die aufgerufenen Einsparpotentiale in der Technik wirklich vor allem durch weitere Digitalisierungen in dieser Größenordnung realisiert werden können, stellt sich die Frage, wie es überhaupt weiter geht. Mehrere Ministerpräsidenten hatten bereits signalisiert, dass ihnen die vorgelegten Sparvorschläge bei weitem nicht ausreichen. Folgen in einem nächsten Schritt nun doch Einschnitte im Programm, etwa durch eine weitere Zusammenlegung von Digitalkanälen?

Und: Wie verhält es sich mit der immer wieder aufgerufenen Programmqualität? Wie kann man die sichern oder besser: erhöhen? Welcher Mittel bedarf es dafür? Und wie können die durch Umschichtung aus den Anstalts-Wasserköpfen für eine innovative Programmoffensive „aufwendungsneutral“ (und hier wäre der verhängnisvolle Satz Maul Dreyers vielleicht angebracht) genutzt werden?

OLIVER PASSEK

Rückblick „Tage der Regie“ München November 2017

Die TAGE DER REGIE 2017

Ein Rückblick

Anfang November war es wieder so weit: An der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) München fanden wiederum als Rahmen der Verleihung der deutschen Regiepreise METRO­POLIS die TAGE DER REGIE des BVR statt. In zahlreichen Workshops konnten sich BVR-Mitglieder wie auch Branchenkollegen und allgemein Film- und TV-Interessierte am 4. und 5. November wieder zu verschiedenen Themenfeldern des professionellen Film- und TV-Schaffens austauschen. Das Spektrum reichte von eher technisch konnotierten Foren bis zu aktuellen Urheber- und vertrags­rechtlichen Entwicklungen, speziell bei den öffentlich-rechtlichen Sendern und dem Kinofilm.

Magie des Films

So diskutierten Kameraleute, Regisseure/innen und Produzenten/innen über die Magie von analogem Film und dessen momentanem Poten­tial im Panel „Real Film Makes a Difference“. Kameramann Tom Fährmann brachte das Ergebnis des Panels auf den Punkt: Er erinnerte daran, dass es im Film letztlich darum gehe, Geschichten zu erzählen und Emotionen zu erzeugen, und sich jeder dafür das Material suchen solle, womit er/sie dies am besten umsetzen könne. Ein Plädoyer also für eine persönliche Handschrift, in der sich eine Weltsicht ausdrückt.

Europäische und nationale Perspektiven

Peter Carpentier und Nici Mommsen präsen­tierten eine europaweite Studie der FERA über Vergütung von Urhebern/Urhe­berinnen, die in Film-, Fernseh- und Onlineauswertungen vergleicht. Die Ergebnisse der Studie, die gerade erst gestartet ist, sollen für die bevorstehenden europäischen Gesetzespakete in Sachen Kreativwirtschaft belastbares Material liefern.

Der Geschäftsführer des BVR, Dr. Jürgen Kasten, und Diplom-Medienwirt Oliver Passek, beleuchteten in ihrem Workshop zur Novellie­rung des Rundfunkstaatsvertrags die aktuelle deutsche Gesetzeslage bezüglich des Rahmens für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Kernthemen waren die von den Bundesländern geplante Ausweitung des Telemedienauftrages und die damit verbundene erweiterte Mediathekennutzung, die aufkommensneutral bewältigt werden soll. Wichtigster Meilenstein wird eine Art Struktur­reform sein: Verwaltung, Organisation und vor allem Art und Umfang eines zeitgemäßen Auftrags für ARD und ZDF stehen zur Debatte. Wie ernst und wie umfangreich die Medienpolitiker der Länder diesen Reformansatz aufnehmen, ist noch nicht abzusehen. (Sieht man von dem absurden Vorschlag des Sachsenanhaltinischen Staatskanzleichefs, Dr. Rainer Robra, ab, der sich für eine Zusammenlegung von ARD und ZDF ausgesprochen hat.)

„Ohne Krimi …“

Im Workshop „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ diskutierten BVR-Geschäftsführer Dr. Jürgen Kasten mit Stephan Wagner, Peter Li­lienthal und Alexander Adolph über den Kriminalfilm als erzählerisches Leitbild deutscher TV-Unterhaltung.

Berufsgruppe Synchronregie

Nach einem kurzen historischen Abriss über mediale Entwicklungsbedingungen der Syn­chronregie gingen Stefan Ludwig (Vorstand Synchron-Regie im BVR) und Peter Minges vor allem auf die von zunehmendem Zeitdruck geprägten Arbeitsbedingungen in der aktuellen Synchronregie ein. Befeuert wird die gute Be­schäftigungslage aktuell überwiegend von Streaming-Diensten, die einen wahren Serien­boom ausgelöst haben, indem sie das deutsche Publikum mit langlaufenden US-Serien zu binden versuchen. Die müssen oft sehr schnell und gleichermaßen zündend wie kompetent ins Deutsche übersetzt werden.

BVR und DEFKOM

Unter dem Motto „Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen“ tauschte sich der BVR mit der Deutschen Filmkomponisten-Union über den komplexen Prozess der Verhandlung und Durchsetzung Gemeinsamer Vergütungs­regelungen aus.

Gender / Diversität

Der 4. Regie-Diversitätsbericht des BVR wurde der Öffentlichkeit vorgestellt und gleichzeitig in einer hochkarätigen Damenrunde mit männlicher Unterstützung angeregt diskutiert. Margrét Rún, Projektleiterin und BVR-Mitglied, hatte neben dem Studio-Hamburg-Chef Michael Lehmann die Produzentin Uschi Reich, dazu Frau Dr. Skadi Loist von der Uni Rostock, die Regisseurin Julia von Heinz und die Leiterin des Kleinen Fernsehspiels im ZDF, Claudia Tronnier eingeladen. Der neueste Diversitätsbericht ist auch diesmal wieder an alle deutschen Produzenten und Sendeanstalten verschickt. (Zu den Ergebnissen des Diversitätsberichts 2016 siehe S. 25)

Berufsgruppe Dok-Regie

Beim Workshop „Raus aus der Preisfalle“ ging es um einen vertiefenden, anwendungs­bezogenen Einblick in das Selbstmanagement und die betriebswirtschaftliche Seite der Arbeit von Dok-Regisseuren/innen. BVR-Vorstands-Mit­glied Katarina Schickling erläuterte zudem kompetent und detailreich die ZDF-GVR.

Berufsgruppe Regieassistenz

Im Werkstattgespräch über das Tätigkeitsfeld Regieassistenz und 1st AD wurden die unterschiedlichen organisatorischen Systeme und deren Mischformen in deutschen sowie internationalen Filmproduktionen detailliert beleuchtet. (Näheres dazu lesen Sie in dem Artikel von Peter Hartig/Cinearte auf Seite 29)

Die 7. METROPOLIS Preisverleihung

Manch einer will es kaum glauben, aber der Deutsche Regiepreis METROPOLIS wurde 2017 schon zum 7. Mal vergeben!

In sechs Kategorien hatten die BVR-Mitglieder per Online-Voting die beste Regie 2016/17 in den Bereichen Kinofilm, Kinderfilm, Fernsehfilm, TV-Serie, Nachwuchs und Dokumentarfilm zu wählen. Alle Regiepreise sind mit EUR 5.000 dotiert. Die Preisträger/innen des Deutschen Regiepreises METROPOLIS 2017 sind:

Beste Regie Kinofilm: Kai Wessel für „Nebel im August“

Beste Regie Kinder- und Jugendfilm: Ali Samadi Ahadi für “Petterson und Findus – Das schönste Weihnachten überhaupt“

Beste Regie Dokumentarfilm: Kirsi Maria Liimatainen für “Comrade, where are you today?”

Beste Regie Fernsehfilm: Nicole Weegmann für “Ein Teil von uns”

Beste Regie TV-Serie/Serienfolge: Marvin Kren für „4 Blocks“

Beste Regie Nachwuchs: Adrian Goiginger für “Die beste aller Welten”

Die außerdem vergebenen METROPOLIS-Preise für z.B. Beste Schauspielerin (Verena Altenberger), Bester Schauspieler (Tom Schilling), Beste redaktionelle Leistung (Claudia Simionescu), Beste produzentische Leistung (Nils Dünker) und weitere werden von der Nominierungs-Jury in Abstimmung mit dem Vorstand des BVR ausgewählt. Diese Preise sind nicht dotiert, jeder Gewinner erhält aber einen goldenen METROPOLIS-Würfel.

Ehrenpreis der VG Bild-Kunst für ein Lebenswerk an Roland Klick

Der Höhepunkt der Preisverleihung war auch diesmal die Verleihung des Preises für ein herausragendes Lebenswerk. Die mit 20.000 EUR dotierte Auszeichnung wird als Ehrenpreis der VG Bild-Kunst verliehen. In einer grandiosen Laudatio (die wir im Folgenden vollständig dokumentieren) würdigte Doris Dörrie das etwas in Vergessenheit geratene Werk von Roland Klick auf humorvolle und klug differenzierte Weise. Der Rührung und Bewegtheit des Preisträgers konnte sich auch das Publikum nicht entziehen.

Klick gilt als einer der kompromisslosesten Filmemacher des deutschen Films in den letzten 50 Jahren. Zwar bilden acht abendfüllende Spielfilme und mehrere Kurz- und Dokumentarfilme (entstanden zwischen 1968 und 1988) auf den ersten Blick ein eher schmales Werk, aber auf den zweiten Blick wirkt seine künstlerischer Handschrift und Intensität über Generationen hinweg. Die künstlerische Seele kennt keine Kompromisse, so sein Credo. Mit seiner radikalen und unbestechlichen Weltsicht und Produktionsweise ist Roland Klick auch heute noch ein wichtiger ästhetischer Ratgeber, so Dörrie.

Die Filme Roland Klicks wurden in München zum Großteil in neuen Kopien oder DCP gezeigt. Regiekollege Christoph Hochhäusler führte zudem ein gut besuchtes Werkstattgespräch mit dem Preisträger.

Lebenswerk-Preis der Regieassistenz

Im Rahmen der METROPOLIS-Preisverleihung wurde 2017 zum ersten Mal der Jannet Fechner-Preis für ein Lebenswerk im Bereich Regieassistenz vergeben. Sie sind die wichtigsten Mitarbeiter der Regie. Trotzdem gibt es bisher keinerlei Preise für Regieassistenten und Regieassistentinnen. Dies ändert sich nun durch eine neue Auszeichnungsmöglichkeit im Deutschen Regiepreis METROPOLIS. Im Gedenken an Jannet Fechner, die langjährige Regieassistentin des Regisseurs Eberhard Fechner, wurde der Preis nach ihr benannt. Durch eine Zuwendung der Erben Jannet Fechners konnte dieser Preis wie die Regiepreise mit 5.000 EUR ausgestattet werden.

Eine  Jury, bestehend aus Ulrich Zwirner (Erbe J. Fechner), Dr. Torsten Musial (Akademie der Künste, Berlin), Stephan Wagner (Regisseur, gf Vorstand BVR), Julia Eplinius (Regieassistentin und Sprecherin der Berufsgruppe im BVR) sowie Dr. Jürgen Kasten (GF BVR), hat den Preis für 2017 einstimmig Helga Asenbaum zuerkannt. Die langjährige Regieassistentin renommierter Regisseure wie Oliver Storz, Rainer Erler, Volker Vogeler, Jo Baier oder Franz Xaver Bogner, begann ihre Karriere 1971 nach einer Ausbildung in allen Abteilungen der Bavaria-Film.

Durch die kurzfristig ermöglichte Anwesenheit ihres ersten Regisseurs und Mentors Johannes Schaaf (Jahrgang 1933) erhielt die Preisverleihung eine sehr persönliche und überaus unterhaltsame Note. Bei seinen Kinofilmen „Trotta“ (1971) und „Traumstadt“(1973), zwei ganz eigenen Spielarten des neuen deutschen Films, begann sie ihre berufliche Karriere. Dem heute etwas in Vergessenheit geratenen Genre des fantastischen bzw. futuristischen Films blieb sie treu mit Rainer Erlers „Operation Ganymed“ (1976) „Plutonium“ (1977) oder der von kaum glaublicher Aktualität geprägten Organhandel-Parabel „Fleisch“ (1979). Über Helmut Dietls erfolgreiche Münchner Serien „Monaco Franze“ und „Kir Royal“ bis zu Joseph Vilsmaiers „Herbstmilch“ und „Rama dama“ (1985-1990) blieb sie bayerischen Themen verbunden. Danach arbeitete sie vor allem mit Oliver Storz, einem der wichtigsten deutschen Fernsehautoren, der konsequenter Weise zur Regie gewechselt war. Mit ihm drehte sie auch ihren und seinen letzter Film „Die Frau, die im Wald verschwand“ (2008).

Helga Asenbaum verfügt über tiefe Kenntnisse in allen Bereichen der Kino – und Fernsehfilmherstellung: Casting, Synchron, Schnittüberwachung sind ihr ebenso wenig fremd wie das Arbeiten mit Kindern und Nebendarstellern. Als Co-Autorin von Drehbüchern und im Besitz eines PPL-A-Pilotenscheins realisierte sie auch eigene Träume.

Im Anschluss an die Verleihungsgala gab es im Foyer der HFF Gelegenheit für die 300 geladenen Gäste, sich intensiver auszutauschen und mit den Preisträgern zu feiern. Einige von ihnen taten dies bis zum Morgengrauen.

OP/JK

 

 

Böll-Tagungsdokumentation zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk online

Allgemein mit „Podcast“:

 

https://www.boell.de/de/oeffentlich-rechtliche-medien-im-wandel

 

https://soundcloud.com/boellstiftung

 

Artikel unter:

 

https://www.boell.de/de/2017/04/27/das-internet-und-die-oeffentlichen-rechtlichen-ein-netz-mit-doppelten-boeden

 

Ein Bericht über mein Panel:

 

Die Zukunft der Medien findet im Internet statt – Forum mit Volker Grassmuck, Florian Hager (Geschäftsführer „funk“) und Oliver Passek (Netzwerk Neue Medien und Fernsehrat bei ARTE).

 

unter

 

https://www.boell.de/de/2017/06/12/oeffentlich-rechtliche-medien-im-digitalen-wandel?dimension1=ds_oermedien

Redner auf der Böll-Tagung zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk

                              Das Gesamtprogramm unter:

https://calendar.boell.de/sites/default/files/programm_28022017.pdf

 

Öffentlich-rechtliche Medien im (digitalen) Wandel

Daseinsvorsorge für eine liberale Öffentlichkeit: Wir müssten sie heute erfinden, wenn es sie nicht schon gäbe: Die öffentlich-rechtlichen Medien. Ihr Auftrag: Vielfältige und sachkundige, öffentlich zugängliche Informationen zu gewährleisten, die sachliche Debatten ermöglichen. Damit sind die Öffentlich-Rechtlichen auch heute Teil der Daseinsvorsorge für eine demokratische Gesellschaft und ihre Politik. Das Vertrauen in ihre Qualität und Unabhängigkeit ist anhaltend hoch, und auch im europäischen Vergleich fällt auf, welches Gut wir damit haben.

Zugleich stehen die öffentlich-rechtlichen Medien vor vielfältigen Herausforderungen. Wie wird ein hoher Qualitätsstandard auch künftig gesichert? Wie gut sind die kontrollierenden Medienräte gesellschaftlich verankert? Ist die Beitragsfinanzierung überzeugend legitimiert? Und wie umgehen mit der Verschiebung medialer Kommunikation ins Internet – mitsamt seinen „Echoräumen“ und emotionaler Aufladung?

Wir laden ein zur Debatte über die öffentlich-rechtlichen Rahmenbedingungen einer seriösen Berichterstattung für eine demokratische Öffentlichkeit.

Die Tagung findet in Kooperation mit der Otto Brenner Stiftung statt.

 

Anmeldung: Bitte melden Sie sich über unser elektronisches Anmeldeformular an.

 

Fachkontakt
Anne Ulrich
Heinrich-Böll-Stiftung
Referat Demokratie
E ulrich@boell.de

Information
Eike Botta-Venhorst
Referat Demokratie
E eike.botta-venhorst@boell.de